… sind Aufzeichnungen gedanklicher Augenblicke, Impressionen. In eine kurze Sentenz wie ein Aphorismus gesetzt oder allein durch ein Bild zum Ausdruck gebracht. Es sind keine Leistungen, also nichts aus irgendwelchen Regeln Resultierendes, Geschlossenes oder Gefolgertes — es sind sich ergeben habende ver(w)ortete Gedanken.
Die Absicht dahinter: Einen Moment für ein Moment erzeugen.
Denkzettel 227
Nichts gegen Rationalität. Wenn sie gut eingesetzt ist, ist sie Medium, nicht Werkzeug. Und ‑ismen sind Werkzeuge. Rationalismus ist ein Werkzeug, als Medium getarnt daherkommend. (These. Oder Hypothese?)
Denkzettel 226
Mich interessieren Meinungen mehr als Argumente. Argumente können nach Bedarf gebaut werden, die Meinung sagt etwas über den Menschen. Und der interessiert mich. Als solcher. Weil ich Mensch bin.
(Ich könnte auch sagen: Die Meinung gibt dem Argument einen Wert. Oder auch: Ein Gewicht.)
Und weshalb? … Weiterlesen➜
Denkzettel 225
Wissenschaftler und Leidenschaftler. Die Ersteren (ver)schaffen Wissen, die Letzteren Leiden. Erstere fühlen sich der Rationalität verpflichtet, letztere sind dem Ästhetischem freundlich gesinnt.
(„Leiden“ wie in: „Dich kann ich (nicht) gut leiden.“)
(Und ja: Es gibt leidenschaftliche … Weiterlesen➜
Denkzettel 224
Qualität ist eine ästhetische Kategorie, Quantität eine rationale.
Denkzettel 223
Einige von denen, die da meinen am Philosophieren zu sein, zu: Denken, funktionieren nur innerhalb von Regeln; Sie rechnen.
(Es kommt eben darauf an, was unter σοφία (sophía), Weisheit, verstanden werden will, deren φίλος (phílos), Freund, zu sein sich angeschickt wird: gesichertes Wissen oder … Weiterlesen➜
Denkzettel 222
Ein Problem mit der Methode der Differenzierung anzugehen, ist wie das Mahlwerk einer Mühle: je länger gemahlen wird, desto mehr löst sich das Problem auf, bis es schließlich verschwunden ist (Ohne dass es zerredet worden wäre!). Viele Probleme fragen gar nicht nach ihrer Lösung, einer Antwort. … Weiterlesen➜
Denkzettel 221
Kunst kommt nicht von Können.
Sie kommt vom Wagen.
Und geht zum Können.
Denkzettel 220
Ethik: Das Tun und seine Folgen. (Verantwortung.)
Ästhetik?
Die Folgen und ihr Tun. (Empfindung.)
Es ist klar, daß sich die Ethik nicht aussprechen lässt.
Die Ethik ist transzendental.
(Ethik und Ästhetik sind Eins.)Ludwig Wittgenstein
Denkzettel 219
Die Einsicht, weniger die Erkenntnis, sollte unser Handeln bewirken. Der Umgang mit der Klima- und Pandemiesituation, auch wenn sie kritisch sind, kann sich auch mit relativer Weisheit in ein Verhalten dazu gestellt werden, mithin: in ein Handeln damit, also die Verhandlung der Situation. … Weiterlesen➜
Denkzettel 218
Es könnte zuweilen schon gemeint werden wollen, das Paradigma modernen Liberalismus’ sei ein Gusto, schalten und walten zu können – auch über andere oder anders Freie – und die Reparatur der Folgen der unvermeidlichen Fehler – man ist ja Mensch! – dieser schaltenden Gewalt resp. dieses waltenden … Weiterlesen➜